Kaum zu glauben, dass nun schon Dezember ist. Leider bin ich in den vergangenen Monaten kaum dazu gekommen, hier etwas zu schreiben. Seit dem Start von Modul II hatten wir schon ganz viele tolle Dozenten, die mit uns ihr Wissen geteilt haben. Erst vergangenes Wochenende waren wir wieder gemeinsam in der Yogaschule, um mehr über eines der Standard-Werke des Hatha Yoga, die Hata Yoga Pradipika, zu erfahren.
Hier werden zum ersten Mal konkrete Asanas (im Yogasutra ist damit ja sehr vage eine stabile Sitzhaltung gemeint, in der man gut meditieren kann), Mudras und auch Bandhas. Auch yogische Reinigungstechniken oder Pranayamas werden hier genannt. Am Samstag durften wir zum Beispiel Surya bhedana kennenlernen, das Durchstechen der Sonne. Durch das rechte Nasenloch wird eingeatmet, durch das linke aus. Wichtig dabei ist, die Bandhas zu setzen, je nachdem ob man in der Ein- oder Ausatmung ist.
Zur Vorbereitung wird Kapalabhati praktiziert, eine Atemtechnik, die die Nasengänge reinigt und den Effekt hat, dass Prana in den Energiekanälen Ida und Pingala frei fließen kann. Surya Bhedana soll die Sonnenenergie stärken und auch das eigene Durchsetzungsvermögen. Es beruhigt den Geist. Die Atemfülle wird gehalten, hierfür wir Jalandhara Bandha gesetzt und auch Mula Bandha ist aktiv. In der Atemleere wird dann Uddiyana Bandha gesetzt.
Es ist auf jeden Fall ein komplexes Pranayama, das man erst ein wenig üben muss, da es viel mit der eigenen Wahrnehmung zu tun hat. Schließlich aktiviert bzw. entspannt man nacheinander die Bandhas und hält Atemfülle und -leere unterschiedlich lang. Das führt aber auch dazu, dass man sehr fokussiert und konzentriert ist. Eigentlich also eine optimale Vorbereitung auf die Meditation, die wir natürlich auch praktiziert haben.